Entdecken Sie Woudrichem

Prisca Visser ist eine Fotografin mit einer Vorliebe für die Natur und das Freie. Für die Biesboschlinie geht sie regelmäßig hinaus, um Geschichten einzufangen. Dieses Mal erkundet sie Woudrichem. Sie wirft einen Blick auf das seglerische Erbe, erklimmt den Martinusturm und bekommt eine Führung mit einem Stadtführer, isst in einer Kasematte zu Mittag und entdeckt die schönsten Geschäfte.

Die mittelalterliche Stadt Woudrichem, die von den starken Strömungen dreier Flüsse umgeben ist, gibt es schon seit Jahrzehnten. Ich nehme regelmäßig die Fähre von Gorinchem aus, um schnell durch die befestigte Stadt zu radeln. Mit der Fähre in Woudrichem anzukommen, ist jedes Mal ein Genuss. Egal, ob es neblig ist oder die Sonne gerade über den Horizont lugt, die Häuser, das alte Tor und die schwankenden Masten sind jedes Mal beeindruckend. Diesmal nehme ich mir den ganzen Nachmittag Zeit, um mir Woudrichem selbst anzusehen.

Hafen von Woudrichem
Riveer-Fähre in Woudrichem
Hafen von Woudrichem
Seglerisches Erbe

Gleich außerhalb der Stadtmauern befindet sich der historische Hafen, wo ich anfange. Diesen Hafen gab es schon vor Hunderten von Jahren, aber er verschlammte. Als wir in den 1990er Jahren nach mehr Platz für den Fluss suchten, wurde der Plan geboren, den historischen Hafen wiederherzustellen. Im Jahr 1998 wurde der Hafen von Woudrichem fertiggestellt. Jetzt gibt es dort schöne alte Schiffe, die man aus der Nähe betrachten kann. Von der Fähre aus laufe ich den Rijkswal entlang. Im hohen Gras ist ein Fußweg angelegt worden. Hier stehe ich hoch über dem Hafen, den Häusern den Rücken zugewandt. Es weht ein heftiger Wind, ich höre ihn durch die Takelage der Masten pfeifen. Vier, fünf, sechs, ich zähle mindestens zehn Schiffe unter mir. Weiter links sind die kleinen Lachsdampfer fein säuberlich in einer Reihe vertäut.

Das Wetter ist heute turbulent, die Wellen erzeugen einen schönen Wellengang. Diese Schiffe sind das seglerische Erbe und der Stolz des historischen Hafens. Fast alle sind bewohnt, einige haben den Hafen von Woudrichem seit seiner Eröffnung als Liegeplatz genutzt. Unten angekommen, geht man an der Museumswerft D'n Huig vorbei. In der Werftscheune können Sie eine Werkstatt besichtigen. Sie ist so ausgestattet wie früher und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein paar Dutzend Meter weiter können Sie an den historischen Schiffen vorbeigehen. Am Kai stehen Schilder, die etwas über die Geschichte des jeweiligen Schiffes aussagen. Einige sind über 100 Jahre alt und immer noch in Betrieb! Eines hat im Krieg sogar erhebliche Schäden am Rumpf erlitten, die ich noch deutlich erkennen kann.

Ausgeblasen laufe ich zurück nach 'Woerkum' innerhalb der Stadtmauern. Es ist auffallend, wie grün es hier ist. Die kleinen Vorgärten sind ordentlich gepflegt. Hortensien dominieren mit ihren tiefrosa Farben und unterstreichen die malerische Atmosphäre in den engen Gassen. Fassaden lehnen schräg aneinander, der rote Backstein glänzt noch von einem Regenschauer.

Seglerisches Erbe in der Festung Woudrichem
Lachsschleppnetz in der Festung Woudrichem
Seglerisches Erbe in der Festung Woudrichem
Festung Woudrichem
Festungsstadt Woudrichem mit dem Martinusturm im Hintergrund
Geführte Stadtrundfahrt

Wenn Sie die Stadt wirklich richtig erkunden wollen, können Sie das mit einem Stadtführer tun. Woudrichem hat eine echte Stadtführergilde! Diese Gruppe von Menschen erzählt mit Leidenschaft und Fachwissen alles über ihre geliebte Stadt. Ich habe mich mit Peter, einem Stadtführer mit Leib und Seele, an der St. Martinus-Kirche verabredet. Gemeinsam besteigen wir zuerst den Martinusturm und laufen dann eine Runde durch Woudrichem. Peter ist der geborene Woerkummer und redet während des Weges ununterbrochen.

Gegenüber der Kirche befindet sich das Fischereimuseum im ehemaligen Arsenal. In Woudrichem kann man noch viel über die Fischereigeschichte der Stadt erfahren. Achten Sie nur auf die Straßennamen 'Spieringstraat, Vissersdijk'. Am Geburtshaus von Peter machen wir einen etwas längeren Halt. Hier stand früher ein Kloster. Das Tor und ein Teil der Mauer sind jetzt Teil des Hauses nebenan. Daran geht man einfach vorbei, wenn man den Ort nicht kennt. Das ist das Schöne an einem Spaziergang mit einem ortskundigen Führer, man entdeckt all die versteckten Geschichten!

Stadtführer in der Festung Woudrichem
Treppe im Martinusturm in Woudrichem
Wandgemälde in der befestigten Stadt Woudrichem
Der Gevangenpoort in Woudrichem
Mit Liebe gemacht

Zurück in der Kirche verabschieden wir uns und ich mache mich auf die Suche nach einem Platz zum Mittagessen. Versteckt in einer ehemaligen Kasematte ist Brasserie Zus. Als ich über die Schwelle trete, sehe ich als erstes eine große Vitrine mit allen möglichen Kuchen. Davon will ich später unbedingt etwas probieren. Drinnen ist es gemütlich, die Gewölbe und das sanfte Licht geben einem das Gefühl, im Ausland gelandet zu sein. Alles hier atmet Geschichte. Da es drinnen schon gemütlich ist, suche ich mir ein geschütztes Plätzchen auf der Terrasse. Ich verliebe mich in die dicken Sandwiches mit einer würzigen Frikadelle und dann natürlich in den Kuchen, eine köstliche Zitronen-Merengue-Variante. Esther, die Besitzerin, ist so freundlich, sich einen Moment zu mir zu setzen. Sie erzählt von ihrer Liebe zum Kreieren köstlicher Gerichte. Alles auf der Speisekarte ist hausgemacht und das schmeckt man auch!

Korenmolen Nooit Gedagt Brasserie Zus und in Woudrichem
Torte bei Brasserie Zus
Torte bei Brasserie Zus
Turm von St. Martin in Woudrichem
Besuch bei lokalen Unternehmern

Das leckere Essen liefert Energie für eine letzte Runde durch die Stadt. Brasserie Zus Nooit Gedagt Etwas oberhalb finden Sie die Mühle. Hier können Sie sich im Laden mit frischen Backwaren verwöhnen lassen. Bei schönem Wetter können Sie den Gipfel erklimmen und einen tollen Blick auf die Stadt genießen. Sind Sie mit dem Sightseeing schon fertig? Woudrichem bietet viele schöne Geschäfte, um den Nachmittag mit einem Einkaufsbummel ausklingen zu lassen.

In der Buchhandlung Tante Bethje kann ich mir zum Vergnügen ein schönes Buch für die Feiertage aussuchen. Wird es ein Roman sein oder ein Buch über Geschichte? Jedes Mal finde ich hier Bücher, die ich sonst nirgendwo finden kann. Schräg gegenüber gibt es ein Geschäft, in dem alle Arten von Näh- und Strickwaren verkauft werden. Draußen sind schöne Stoffstücke ausgestellt und es gibt einen Korb mit handgefertigten Federmäppchen zu kaufen. Einzigartig und ein schönes Souvenir zum Mitnehmen. Außerdem unterstützen Sie damit lokale Unternehmer. Ein paar Türen weiter befindet sich Fair van Ver, wo Sie fair gehandelte Produkte finden und tolle Geschenkartikel kaufen können.

Das Fremdenverkehrsbüro befindet sich übrigens im selben Gebäude. Dort erhalten Sie gerne Broschüren mit Routen in der Umgebung. Weithin bekannt ist 'Oude Liefde', die nächste lustige Station. In einem alten, mehrstöckigen Gebäude untergebracht, werden Sie sich an all den Antiquitäten und niedlichen Schmuckstücken nicht sattsehen können. Ich wette, Sie werden nicht mit leeren Händen gehen. Wenn Sie Kunst mögen, finden Sie in der gleichen Straße ein Atelier. Die Galeristin Johanna veranstaltet Ausstellungen und ist selbst eine begabte Künstlerin.

Korenmolen Nooit Gedagt in Woudrichem
Geschäft in der Festung Woudrichem
Schild vom Weltladen Fair aus der Ferne
Einkaufsstraße im befestigten Woudrichem

Kurzum, die Vielseitigkeit von Woudrichem ist nicht zu unterschätzen. Von Schnupperkultur bis hin zu feinem Essen und Shopping. Für jeden ist etwas dabei! Ich denke, es ist eine gute Idee, einen Besuch mit z.B. Slot Loevestein zu kombinieren. Eine kleine Fußgängerfähre bringt Sie von Woudrichem zum Schloss auf der anderen Seite. Auf jeden Fall viel gemütlicher als mit dem Auto! Wenn Sie mehr Lust auf Stadthopping haben, machen Sie eine Rundfahrt mit der Fähre von Woudrichem nach Gorinchem. Die Tatsache, dass die Fahrt mit der Fähre mindestens 15 Minuten dauert, ist ein nettes Detail!

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