Altena: Biber-Hotspot

Haben Sie sie gesehen?
Abgenagte Stöcke?
Bäume mit Nagespuren?
Vielleicht sogar einen abgenagten Baum?
Der Biber ist zurück in den Niederlanden, und wie. Nachdem er 1988 im Biesbosch und in der Gelderse Poort ausgewildert wurde, ist die Population erheblich gewachsen. Und der Biber-Hotspot der Niederlande? Der befindet sich derzeit in der Gemeinde Altena, also in der Biesboschlinie. Zwischen Januar 2018 und Ende September 2020 wurden hier nicht weniger als 533 Mal Biber gesichtet.

Von Bibern abgenagter Baum - Foto Bart Pörtzgen

Hydraulische Strickerinnen

Der Biber ist ein großes Nagetier, das am liebsten im und am Wasser lebt. Er baut sich sein eigenes Zuhause: die Biberburg. Der Eingang zu dieser Behausung liegt unter Wasser, sicher geschützt vor Raubtieren. Gibt es kein Wasser, wo er es haben will? Ein Biber gibt nicht auf. Mit seinen scharfen, leuchtend orangefarbenen Vorderzähnen nagt er Äste und Bäume ab, die er zum Bau von Dämmen verwendet. Mit diesen Dämmen beeinflusst er den Wasserstand in der Umgebung seines Baues. Er verändert den Lauf von Bächen und Flüssen und schafft sogar seine eigenen Seen. Dämme mit einer Länge von 150 Metern sind keine Ausnahme, es wurden sogar schon 800 Meter lange Biberdämme gefunden.
In den Niederlanden zeigt der Biber dieses Verhalten übrigens nicht. Unser Land ist wasserreich genug, dass der Biber eine sichere Behausung bauen kann, ohne eigene Deltawerke zu errichten.

Biber - Foto National Park de Biesbosch

Tiere der Familie

Wären Biber Menschen gewesen, hätten sie ein Reihenhaus, einen 9-5-Job und 1,7 Kinder pro Familie gehabt. Sie sind echte Familientiere. Biber sind monogam und leben zusammen mit ihren Jungen in ihrem Bau. Pro Trächtigkeit bringt der Biber 2-6 Junge zur Welt. Die jungen Biber verlassen ihren elterlichen Bau erst, wenn sie nach 2-3 Jahren geschlechtsreif sind. So leben manchmal bis zu 10-20 Tiere in einer Behausung. Die Biberburg besteht aus mehreren Räumen. Eine feuchte Kammer, in der der Biber sein Fell ausschütteln kann, und eine trockene Kammer. Diese trockene Nestkammer liegt etwa 20 cm über dem Wasserspiegel.

Naturmanager entlang von Flüssen

Biber haben einen erheblichen Einfluss auf die Natur in ihrem Gebiet. Sie verändern nicht nur den Lauf der Gewässer, sondern haben durch ihr Nagen auch einen großen Einfluss auf die Artenvielfalt in dem Gebiet. Sie fressen gerne Rinde, die sie von Bäumen abnagen. Die Bäume überleben dies oft nicht auf Dauer. Abgestorbene Bäume ziehen Insekten an, und diese Insekten wiederum locken Vögel an, wie z. B. Spechte. Abgestorbene Bäume ebnen auch den Weg für neue Vegetation. Auf diese Weise kann eine Biberfamilie die Landschaft im Laufe der Zeit nachhaltig prägen.

Übrigens sind nicht alle gleichermaßen davon begeistert. Der Biber baut, wo er will, und das kann durchaus an einem für Menschen ungünstigen Ort sein. Struikwaard Ein Biber hat zum Beispiel beschlossen, jahrelang eine Fußgängerbrücke mit seinem Bau zu besetzen. Manchmal graben Biber auch Tunnel in Deiche, die dadurch geschwächt werden. Aber im Allgemeinen ist die Ankunft eines Bibers eine gute Nachricht für die Natur.

Biber-Hotspot Altena

In Altena lebt der Biber im Biesbosch und entlang aller Flüsse. Groesplaat Man kann ihre Spuren in den Auen und in denStruikwaard. Bei einem Spaziergang einen Biber finden? Das ist nicht einfach, denn sie sind scheue Nachttiere. Am besten hältst du Ausschau nach abgeknabberten Ästen und Nagespuren an Bäumen. Vielleicht können Sie auch sehen, wo er gelaufen ist: Sein breiter, flacher Schwanz schleift beim Laufen über den Boden und hinterlässt eine deutliche Spur.

Versuchen Sie Ihr Glück? Machen Sie einen Spaziergang durch die Auen in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung. Wer weiß, vielleicht haben Sie ja Glück und sehen einen dieser wuselnden Knabberer in natura. Nehmen Sie Ihr Fernglas mit!

Biber-Nagespuren - Foto Bart Pörtzgen
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